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nach Safed.TELL HÛM. 20. Route. 389 Gennesaret, Johannes 6, 24 hingegen, dass sie nach Kaphernaʿum ge-
fahren
seien, so liegt in dieser Abweichung schwerlich ein endgültiger
Beweis vor, dass Kaphernaʿum auf der Ebene Gennesaret zu suchen
sei. Wenn bei Chân Minye auch nur die Lage des Fischerdorfes
Beth Saida (von Beth Saida Julias, S. 386, wohl zu unterscheiden)
zu suchen ist, so ist anzunehmen, dass sich Jesus oft hier aufhielt; in
Beth Saida war die Heimath von Petrus, Andreas und Philippus
(Joh. 1, 44). Später siedelte Petrus nach Kaphernaʿum über, und
Jesus wohnte dort bei ihm (vgl. z. B. Matth. 17, 24 ff.).

Von Chân Minye oder bereits noch früher kann man die Lastthiere
auf einem näheren Wege nach Safed zum Nachtquartier schicken. Die
heutige Karawanenstrasse (zugleich eine alte Römerstrasse) führt von
Chân Minye aus direct nordwärts in 1 St. 25 Min. nach Chân Djubb Yûsef
(S. 390).

Der Weg nach Tell Hûm führt r. über die Felsen in einiger
Höhe über dem See. Der Pfad ist eng und war es wohl von jeher;
er sieht mehr wie eine alte Wasserleitung aus, als wie ein Weg. Die
Aussicht von hier reicht bis Tiberias. Bald darauf sieht man r. unten
ʿAin et-Tîn, die Feigenquelle. Nach 17 Min. gelangt man zu der
schönen Quelle ʿAin et-Tâbigha; der Bach, welcher hier mit grosser
Gewalt hervorsprudelt, treibt eine Mühle. Das Wasser der Quelle
ist brackig und lau; 2 Min. von der Strasse entfernt l. ist die eigent-
liche
Fassung der Quelle in einem grossen Zehneck. R. vom Wege
gegen die Mühle hin entspringt eine andere kleine Quelle. Man sieht
ausserdem einzelne Ruinenreste und hat daher gefragt, ob nicht hier
Beth Saida gelegen habe; es wäre dies möglich, trotzdem dass nach
Marc. 6, 53 (vgl. 45) die Jünger bei der Ebene anlegten. Auch
bleibt die Frage offen, ob man nun hier in dieser Quelle die alte
Quelle Kaphernaʿum (S. 388) zu suchen hat. Von ʿAin et-Tâbigha
verfolgt man einen schmalen Weg am Seeufer hin, längs welchem
man noch verschiedene Quellen und Baureste wahrnimmt, und ge-
langt
in 35 Min. zu den Ruinen von Tell Hûm.

Historisches. Tell Hûm ist von Manchen mit Kaphernaʿum identificirt
worden; doch ist die Untersuchung über diese Frage noch nicht ge-
schlossen
. Die Berichte einiger Pilger des 6. und 7. Jahrhunderts scheinen
Kaphernuʿum hierher zu verlegen. Die jüdischen Schriftsteller kennen
einen Ort Kafar Tanchum oder Nachum; Kaphar Dorf kann leicht mit
dem arabischen Tell = Hügel vertauscht und Nachûm zuletzt in Hûm ver-
kürzt
worden sein. Anderseits sucht Sepp zu beweisen, dass der Name
der Minim (Judenchristen), die notorisch bis zu den Zeiten Constantins in
Kaphernaʿum wohnten, sich in Chân Minye erhalten hätte. Hingegen
spricht die Beschaffenheit und Ausdehnung der Ruinen von Tell Hûm für
eine alte Ortslage von einiger Bedeutung, wie sie einem Zoll- und Garnison-
flecken
wohl zukam. Die umherliegenden Steine von Wohnhäusern be-
stehen
alle aus Basalt, wesshalb die Ruinen düster aussehen.

Am See unten liegt das einzige Gebäude, das sich noch erhalten
hat; bei näherem Zusehen bemerkt man, dass es aus Material einer
früheren Zeit erbaut ist. Wahrscheinlich ist es eine christliche
Kirche gewesen. Nach alten Hafenbauten sieht man sich vergeb-
lich
um. Hingegen ragen mitten unter dem schwarzen Trümmer-
feld
die Reste eines herrlichen antiken Gebäudes aus weissem